Das Thema ist wieder brandaktuell. Politiker und andere bekannte Personen wurden angeblich gehackt (Klick: Bericht im Spiegel). Allerdings ist bislang noch nicht klar, ob wirklich Profis am Werk waren. Trotzdem kann es jeden treffen. Es sei denn, du weißt, wie du dich effektiv vor solchen Attacken schützen kannst. Wir verraten dir daher zum Auftakt des neuen Jahres, was du sofort tun solltest, wenn jemand fremdes Zugriff auf deine Daten hat. Und wie du dich vor Hackerangriffen schützen kannst!
Wurdest du bereits gehackt? So kannst du es prüfen!
Geht es um prominente Personen, erfährst du zeitnah in den Medien davon, wenn jemand gehackt wurde. Im Regelfall ist der Wirbel um solche Vorfälle allerdings nicht besonders groß. Tatsächlich verlaufen die meisten Hacks erst einmal wenig spektakulär. Und das aus gutem Grund. Immerhin wollen die Verantwortlichen nicht, dass die Opfer davon erfahren. Denn dann könnten diese Gegenmaßnahmen ergreifen. Die erbeuteten Daten sind dann wertlos. Aber genau darum geht es. Häufig sind die Daten von Personen, die gehackt wurden, nichts anderes als Handelsware für Online-Kriminelle. Oder sie nutzen sie zunächst still und heimlich anderweitig, um damit Geld zu verdienen.
Wie kannst du also herausfinden, ob dich jemand gehackt hat?
Wenn du wissen willst, ob deine persönlichen Daten im Internet noch sicher sind, gibt es einen einfachen ersten Schritt. Inzwischen gibt es nämlich mehrere Internetdienste, die fortlaufend sogenannte Leaks in ihre Datenbank aufnehmen und diese für entsprechende Prüfungen zur Verfügung stellen. Dazu gehört unter anderem auch der Service Have I been pwnd?. Du musst lediglich deine E-Mail-Adresse eingeben. Anschließend schaut der Dienst, ob deine Daten in bisherigen Leaks enthalten sind. Einen ähnlichen Service bietet auch das Hasso-Plattner-Institut mit dem Identity Leak Checker (Klick) an. Finden beide Dienste keinen Eintrag zu deiner E-Mail-Adresse, ist das bereits ein gutes Zeichen. Allerdings bist du mit den beiden Prüfungen noch nicht auf der sicheren Seite!
An diesen Anzeichen kannst du erkennen, dass dich jemand gehackt hat!
Auch wenn beide Dienste ihre Daten regelmäßig aktualisieren. Andererseits können sie doch nur warnen, wenn deine Daten bereits im Internet aufgetaucht sind. Ob dich jemand gehackt hat, kannst du aber auch an typischen Anzeichen erkennen, die dich zumindest stutzig machen solltest. Achte deswegen auf diese Punkte:
- Erscheinen seltsame Virusmeldungen oder Geldforderungen auf deinem Computerbildschirm? Dann ist dein Rechner wahrscheinlich mit Schadsoftware infiziert und jemand könnte deine Daten ausspähen.
- Sind in deinem Browser plötzlich neue Toolbars oder Plugins installiert? Erscheinen ungewöhnlich viele Popup-Fenster? Auch das sollte dir zu denken geben!
- Erhalten Leute aus deinem Adressbuch seltsame Nachrichten von dir?
- Sind auf einzelnen Internetseiten deine Zugangsdaten plötzlich nicht mehr gültig?
- Installieren sich Programme bzw. Apps von alleine auf deinem Computer oder Handy?
- Erhältst du zunehmend Mahnungen für Waren und Dienstleistungen, die du gar nicht gekauft hast?
- Werden ungewöhnliche Beträge von deinem Bankkonto abgebucht, die du nicht zuordnen kannst?
Spätestens wenn mehrere Punkte zutreffen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass jemand einen deiner Accounts gehackt hat! Dann ist es höchste Zeit zu handeln. Denn je länger du wartest, umso größer könnte der Schaden für dich werden.
Gehackt: das solltest du jetzt sofort unternehmen!
Eines sollte klar sein: wenn jemand deine Zugangsdaten gehackt hat, musst du diese sofort ändern. Je schneller, desto besser. Das gilt insbesondere dann, falls du das gleiche Passwort für eine Vielzahl von Accounts benutzt hast. Ändere das Passwort überall. Am besten beachtest du dabei auch gleich die Punkte, die wir weiter unten aufführen, um einen möglichst hohen Schutz vor Hackerangriffen zu erreichen.
Dabei ist eines aber ungemein wichtig: falls dein Computer oder Handy mit Schadsoftware infiziert wurde, darfst du dieses Gerät auf keinen Fall benutzen, um deine neuen Passwörter einzurichten! Andernfalls können die Verantwortlichen deine Daten ungestört weiter missbrauchen. Ob Computer, Smartphone oder Tablet – diese Endgeräte solltest du in jedem Fall kontrollieren und bei Bedarf bereinigen. Wenn du selbst den Virus oder die Schadsoftware nicht entfernen kannst, wende dich an einen Profi. Läuft es besonders schlecht, musst du eventuell sogar das Betriebssystem vollständig neu installieren.
Wenn jemand deine Accounts gehackt hat, solltest du außerdem Strafanzeige erstatten. Aktuell wird das zwar kaum zu einer Festnahme führen. Findet die Polizei den Schuldige doch einmal, kann sie beim Vorliegen einer Anzeige auch direkt etwas gegen diese Person unternehmen. Vielleicht bist du ja sogar gegen Hackerangriffe versichert. Gerade dann solltest du ebenfalls Anzeige erstatten. Immerhin setzen das viele Versicherungen für die Regulierung der Schäden voraus!
Nie wieder gehackt: Wie du dich schützen kannst!
Grundsätzlich hast du viele Möglichkeiten, um dich vor solchen Vorfällen zu schützen. Allerdings solltest du stets daran denken, dass es keine 100-prozentige Sicherheit gibt. Doch gerade dann, wenn jemand deine Accounts schon einmal gehackt hat, ist es wichtig, die bisherigen Maßnahmen zu überdenken. Denn diese haben offensichtlich nicht ausgereicht. Folgende Tipps können dir helfen, einen möglichst umfassenden Schutz herzustellen!
8 Tipps, die dich vor Hackerangriffen schützen:
- Installiere regelmäßig Updates für das Betriebssystem deines Endgeräts und für sämtliche Software, die du täglich nutzt. Nur so kannst du von geschlossenen Sicherheitslücken profitieren.
- Führe regelmäßig Virenscans und andere Kontrollen durch, damit du Schadsoftware entdeckst, bevor dich jemand ausspäht.
- Beachte dabei, dass ein Virenscanner alleine nicht ausreicht. Im Idealfall solltest du auch eine Firewall, einen Malware-Scanner und Software zum Schutz vor Phishing aktiv nutzen.
- Verwende niemals das gleiche Passwort auf mehreren Internetseiten. Wenn Angreifer einen deiner Accounts gehackt haben, werden sie umgehend versuchen, mit den Login-Daten auch andere Dienste zu nutzen.
- Wenn es dir schwerfällt, die ganzen unterschiedlichen Passwörter im Kopf zu behalten, nutze einen Passwort-Manager. Erst kürzlich haben wir über RememBear (Klick) berichtet.
- Aktiviere nach Möglichkeit überall die sogenannte 2-Faktor-Authentifizierung, kurz 2FA. Zwar ist auch dieses Verfahren nicht 100-prozentig sicher. Für den Angreifer ist es damit aber deutlich schwieriger, an deine persönlichen Daten heranzukommen.
- Klicke nie auf Links in E-Mails, die du seltsam findest. Auch wenn dir PayPal schreibt, dass ein Problem mit deinem Account vorliegt, solltest du den jeweiligen Link nicht anklicken. Besuche die jeweilige Internetseite stattdessen von Hand und melde dich dort an. Wenn wirklich ein Problem vorliegt, weist dich die Internetseite garantiert direkt nach der Anmeldung darauf hin!
- Achte außerdem auf eine sichere Internetverbindung. Gerade, wenn du öffentliche Hotspots und WiFi-Netze benutzt. In diesem Beitrag (Klick) haben wir bereits erklärt, warum gerade ein VPN in solchen Fällen hervorragend vor Hackern & Co. schützt.
Ein guter Rat zum Schluss, wenn du gehackt wurdest!
Dass du gehackt wurdest, ist im Regelfall nicht (allein) deine Schuld. Es ist schwierig, stets an alles zu denken, um sich vor entsprechenden Angriffen zu schützen. Aber eines solltest du nicht vergessen: bewahre einen kühlen Kopf! Folge unseren Tipps und Tricks, um den Schaden weitestgehend zu begrenzen. Und, um dich zukünftig vor solchen Attacken zu schützen. Obwohl es keinen 100-prozentigen Schutz gibt, kannst du die Erfolgschancen der Angreifer deutlich reduzieren. Das reicht meistens schon aus, damit sie sich schnell auf ein anderes Opfer stürzen!